Herzlich willkommen bei der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg

Auszug aus dem Schreiben des Zentralrats der Juden in Deutschland

vom 25. Februar 2022, Dr. Josef Schuster:

Liebe Gemeindemitglieder,

heute wissen viele nicht mehr, wie man über Krieg redet. In diesem Fall kann man von Glück sprechen: Europa hat die Kriegsrhetorik verlernt. Doch jetzt haben wir einen traurigen Anlass, warum ich mich an Sie – und speziell an unsere Gemeindemitglieder, die aus Russland und der Ukraine zu uns gekommen sind – wende.

Weiter im Text:

Grundsätzlich ist eine Einreise aus der Ukraine nach Deutschland ohne Visum für bis zu 90 Tage möglich. Hiervon können Ihre Verwandten und Freunde Gebrauch machen. Es besteht weiterhin ein geregeltes Zuwanderungsverfahren für Juden aus den GUS Staaten. Was passiert aber, wenn eine Jüdin bzw. ein Jude aus der Ukraine einreist und hierzulande bleiben will, ohne vorher das jüdische Zuwanderungsverfahren vor Ort absolviert hat?

Wir sind derzeit mit der Bundesregierung im intensiven Austausch, wie für die jetzt nach Deutschland kommenden Juden aus der Ukraine das jüdische Zuwanderungsverfahren auch nach ihrer Einreise fortgesetzt oder eingeleitet werden kann. Wir setzen uns als Zentralrat der Juden in Deutschland für Ihre und auch für die Interessen Ihrer Verwandten und Freunde ein und werden Sie sobald wie möglich über die konkreten Absprachen und Optionen informieren.

Wir fühlen mit Ihnen und Ihren Familien. Wir beten für den Frieden und wir werden auch diese Zeit überstehen, so wie wir als jüdische Gemeinschaft schon andere Krisen gemeinsam gemeistert haben.

Ihr Dr. Josef Schuster

Präsident

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Vorstand der IKG Schwaben-Augsburg

 

Sehr geehrte Gemeindemitglieder!

Mit großer Besorgnis und Beunruhigung beobachten wir die Entwicklung der Situation in der Ukraine. Wir teilen die Befürchtung der Gemeindemitglieder aus der Ukraine, deren Verwandte, Angehörige, Freunde und Bekannte auf dem Gebiet der Kriegshandlungen wohnen.

Die Unberechenbarkeit der Entfaltung der Umstände, die Hartherzigkeit, die Opfer unter der Zivilbevölkerung, absolut unschuldiger Bürger lösen ein tiefes Bedauern, Mitgefühl und Scham aus.

Scham darüber, dass wir alle ehemalige Bürger eines Landes sind, auf dessen Gebiet verheerende Ereignisse geschehen, deren Grundlagen und die Beweggründe nichts mit einer zivilisierten Konfliktlösung gemeinsam haben, insbesondere in der heutigen Zeit.

Wir zeigen Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft in der Ukraine, mit dem in Not geratenem Volk der Ukraine und mit allen gutwilligen Kräften. Wir drücken Gewissheit und Hoffnung auf ein baldiges Konfliktende aus.

Der Vorstand der Gemeinde ist bereit, sämtliche humanitären Fragen in Hilfeleistung und Teilnahme an Maßnahmen für eine schnellmöglichste Konfliktbeilegung zu bearbeiten.

Wir hoffen sehr, dass die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und Europäischen Union alle Maßnahmen ergreifen wird, um diesen Bruderkrieg zu beenden und die notwendige Hilfe für die betroffenen Regionen der Ukraine zu leisten.

Momentan beschafft der Zentralrat der Juden in Deutschland seinerseits sämtliche verfügbare Mittel und Kontakte für die Hilfeleistung an die jüdische Gemeinschaft in der Ukraine.

Vorstand